Groundhopping Urlaub & mehr - Kurztrip Ukraine Februar 2011
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Kältekammertour durch die Ukraine – Kiew, Poltava, Kharkiv - 3 Städte in 4 Tagen -  15. – 19. Februar 2011

 

Bayer Leverkusen spielt in der UEFA Euro-League gegen Metalist Kharkiv in der Ukraine und ich wollte hin. Kurz das Internet durchstöbert, habe ich auch schon günstige Flüge entdeckt. Von Lübeck Blankensee nach Kiew Borispol mit WIZZ-Air  hin- und zurück für knapp über 50 Euro. Das ist mal wirklich günstig!!!

Nun war das Spiel der Leverkusener für den 17. Feb. terminiert und ich stellte mir die Frage, was ich an den anderen Tagen anstelle. Schnell die Landkarte herausgeholt und ein bißchen im Ukraine Forum:  http://www.ukraina.at/ herumgestöbert und mir die ukrainischen Bahnverbindungen angeguckt und meine Route war klar.

Kurz gesagt: Von Kiew über Poltawa weiter nach Kharkiv und weiter über Dneprepetrovsk zurück nach Kiew. Das die Reise dann leicht verändert stattgefunden hat – PUSTEKUCHEN – was interessiert mich meine Planung, wenn ich improvisieren kann.

 

15.+16. Februar

Kurz vor Mitternacht kam ich in Kiew Borispol an. Zügig den Airport verlassen habe ich auch schon in den Shuttlebus zum Bahnhof gesessen. Für 25 Griwna brachte er mich zum Bahnhof. Die Empfehlung eines Reiseführers ein Taxi zu nehmen hätte mich 25 Euro gekostet.

Nach ca. 45 Minuten am Bahnhof angekommen, am Schalter dann der Schock. Das Nachtzugticket nach Poltawa kostet 405 Griwna (36,45 Euro). Ich habe mit knapp über 10 Euro gerechnet, nun gut jetzt hatte ich mein eigenes Schlafabteil. Ich wollte aber eine Platzkartny kaufen, wo man mit ca. 10 anderen Menschen in einem offenen Liegewagen pennt. In diesem Luxuszug schien es dieses 3. Klasse Abteil scheinbar nicht zu geben. Hätte ich den Zug um kurz nach 6 Uhr genommen, wäre ich bedeutend günstiger weggekommen, aber noch 3 Stunden im Bahnhof abhängen? Ohne mich!!!

Der Tee im Zug war lecker und ich habe auch wunderbar geschlafen. Gut erholt bin ich um 08:17 in Poltawa angekommen. Für heute war die Übernachtung im Hotel Sinay in Poltawa geplant. Das Hotel liegt in der Nähe vom Bahnhof

und wurde von mir auch schnell gefunden. Laut Internetinfo kostet eine Übernachtung dort 120 – 250 Griwna. Die Frau wollte von mir 260 Griwna. Diskussionen folgten, ich bekam den Telefonhörer und diskutierte auf Englisch am Telefon weiter. Im Endeffekt habe ich dann ein Zimmer für 200 Griwna bekommen. Damit konnte ich leben, habe dann noch eine eklige Brühe, welche sich Kaffee nennt getrunken und Siesta gemacht.

Um 12:00 Uhr bin ich dann zur Stadtbesichtigung gestartet. Die Stadt Poltawa ist wunderschön. Es tauchen immer wieder wunderschöne alte Gebäude auf. Das Naturhistorische Museum hat mich besonders fasziniert. Die bunte Fassade sieht wirklich beeindruckend schön aus.

In einem Kaufhaus habe ich gut gegessen: Spaghetti, eine mit Kraut, Pilzen, Ei gefüllte Frikadelle und eine Art Schichtkuchen, keine Ahnung woraus hergestellt, aber lecker wars.

So langsam sollte ich mal erwähnen dass es in der Ukraine im Februar Arschkalt ist. Mit fetter Winterjacke, mehreren Schichten Oberbekleidung und dicken Wollsocken, Schal und zeitweise Handschuhe und Pudelmütze habe ich der Kälte getrotzt.

In einem Einkaufszentrum wo noch die Valentinstagdeko in Form von roten und weißen Herzluftballons hing, habe ich einen Cafe Latte „Amaretto“ genossen.
Nach 8 Stunden Stadtspaziergang, war das ein netter Abschluß. Ab 20:00 Uhr habe ich dann das ukrainische Fernsehprogramm genossen. In einer ukrainischen Big Brother Folge hat eine Frau rote Lippenstiftküsse auf einen muskolösen Männerrücken verteilt. Fand ein anderes Mädel gar nicht witzig… Scheiß drauf, so ist das Leben!!!

 

17. Februar

Als ich das Hotel morgens verließ, war es immer noch schweinekalt. Der Automatenkaffee in der Einkaufspassage hat mich nur kurzfristig erwärmt. Um 12:35 saß ich im Zug nach Kharkiv, wo heute Bayer 04 Leverkusen schon um 17:00 Uhr auf Metalist Kharkiv traf. Das Spiel sollte ursprünglich erst um 22:05 Ortszeit stattfinden, bei minus 20 Grad Celsius, zu kalt für die Gesundheit der Fußballspieler.

Pünktlich um 12:28 bin in Kharkiv oder auch Charkov geschrieben angekommen. Die Unterkunft, das Pletnevsky Hostel habe ich im Internet gebucht, dort sollte es jetzt hingehen. Was im Internet recht leicht aussah, wurde jetzt zum absoluten Drama. Ich habe das verdammte Hostel nicht gefunden, bin mit dem Metroplan nicht klargekommen, mit den kyrillischen Metroschildern noch weniger und war nach 2 Stunden so schlau wie vorher. Ein Stadtplan hätte mir jetzt weitergeholfen, gab nur nirgendwo einen zu kaufen… zumindest habe ich zu diesem Zeitpunkt keinen entdeckt. Die Frau am Metroschalter konnte mir auch nicht weiterhelfen, da kam die Rettung in letzter Sekunde. Ich habe Waldemar mit seiner Freundin getroffen. Waldemar wohnt in Kharkiv und hat kurzerhand im Hostel angerufen. Kurze Anweisung, dass ich eine Station weiterfahren soll und dort den Aufgang mit der Rolltreppe nehmen soll und mich dann auf eine Sitzbank neben den historischen Leuchten setzen soll. Ich werde abgeholt.

Ein junger Typ hat mich dann abgeholt und zum Hostel gebracht.  SPASIBO!!!

Das Pletnavsky Hostel kann ich durchaus weiterempfehlen. Ich hatte ein Einzelzimmer mit TV, neben diversen internationalen Programmen auch das ZDF. Dann gibt es dort einen freien Internetplatz eine kleine Küche und ein Miniaturbad mit WC und Duschmöglichkeit, sowie eine Waschmaschine. Allerdings ist das Wasser was aus der Dusche kommt nicht wirklich heiß und die Heizung erwärmt das Zimmer im Winter auch nicht ausreichend.

Ich hatte mich in der Zwischenzeit dazu entschlossen noch einen Tag in Kharkiv dranzuhängen, weil ich heute keine große Chance hatte noch etwas von der Stadt zu sehen. Die Stadtbesichtigung in Dneprepetrovsk am nächsten Tag sollte also wegfallen.

Das Fussballspiel rückte immer näher, noch kurz geduscht, habe ich mich dann Richtung Metalist Stadion aufgemacht. In der Metrostation Sportivnaya, habe ich dann Bekanntschaft mit der örtlichen Polizei gemacht. Ich habe den unglaublichen Fehler gemacht ein Foto in dem U-Bahngebäude zu knipsen. Super, ich wurde in einen kleinen Raum abgeführt und musste Rucksack, Portmonie, Jacke und Hosentaschen komplett leeren und wurde extremst abgetastet. Ein Polizist suchte meine Kamera nach verbotenen Bildern durch und ich hatte nur Panik, dass er sämtliche Bilder löscht. Es wurde aber nichts verdächtiges gefunden und ich bekam nur noch den Hinweis Foto Metro NO, Foto Stadium OK und Kharkiv one – Leverkusen one!!! Jetzt war er bester Laune und ich durfte weiter zum Stadion.   

Am Stadion direkt 2 Schals gekauft. Ein Metalist Schal und ein „Begegnungsschal“ wo auf einer Hälfte das Logo von Kharkiv und auf der anderen von Bayer 04 drauf ist. Dann eine Runde ums Stadion gedreht und Paffi, den Fanbetreuer von Bayer 04 angefunkt. Von Paffi habe ich dann meine Eintrittskarte erhalten und vorm Block habe ich auch alle Fans getroffen, die an der organisierten Tour teilgenommen haben. Wir waren ca. 130 Bayer 04 Fans heute, die der Kälte trotzten.

Das Spiel war dann genial. Ich hätte bei diesen widrigen Wetterverhältnissen mit einen müden 0:0 gerechnet, aber nix da, Leverkusen hat gezaubert und die Heimmannschaft mit 4:0 geschlagen.

In der Halbzeitpause habe ich mich auf die Suche nach einen heißen Tee gemacht, war halt doch schweinekalt im Stadion. Aber wo ich auch hinging… nix Kaffee, nix Tee… rein garnix zu finden. Ich also wieder in den Block und mich an wundern, wie es gehen kann, dass die anderen LEV´s sich mit einem schwarzen Tee aufwärmen. Lösung: „Besagte Personen haben bei den Toiletten nach Getränken gefragt und auch solche bekommen. So geht´s“

Das Stadion ist in meinen Augen eine leicht gesichtslose große Arena mit Laufbahn. Aber mich faszinieren eh mehr die Amateursportplätze mit netten Vereinsheim. Nach dem Spiel, die Lichter gingen schon aus und die Fußballtore wurden abgebaut, mussten wir noch sehr lange im Block verharren. Sollten wir vor den gefährlichen Metalist Anhängern beschützt werden.

Irgendwann ging es dann doch los… Ich bin in einen der 3 Busse eingestiegen und mit zum Hotel Kharkiv gefahren, wo die anderen Fans untergekommen waren. Das Hotel hat mir durchaus gefallen. Im Eingangsbereich spielte ein Pianist und die Empfangshalle sah auch sehr Edel aus. Aber mit meinem Hostel war ich dennoch sehr zufrieden.

Den Abend habe ich mit AndyWundy, dem Doktormarius und einem Kumpel von ihm und diversen weiteren Bayer Fans in einem Restaurant in der Nähe des Hotels verbracht und noch einige Biere getrunken. Ein Pils 0,5 l kostet dort 11 Griwna, umgerechnet ca. 1 Euro. Jeder kann sich vorstellen, wie günstig man dort besoffen wird. Die Pizza war auch durchaus ok und um kurz vor Mitternacht habe ich die Gesellschaft dann verlassen.

Schnell in die Metro, eine Station gefahren um dann zu erfahren, dass jetzt keine Bahn mehr fährt. Zuerst hat mir eine Putzfrau die grobe Richtung zu meinem Hostel gezeigt. Später haben mir dann zwei junge Mädels weitergeholfen. Ich hätte nix dagegen gehabt, wenn sie mich begleitet hätten. Ich hätte mich mit einem heißen Tee im Hostel revanciert… So bin ich dann alleine zu meinem Hostel getigert und bin um 2:00 Uhr Nachts ins Reich der Träume geglitten.

 

18. Februar

Heute war Sightseeing angesagt. Ich wollte mir Kharkiv, die zweitgrößte Stadt der Ukraine genauer anschauen. Gut ausgeschlafen, bin ich erst mal zu Mc Donalds um einen vernünftigen Kaffee zu trinken. Gut gestärkt bin ich dann auf vereisten Gehwegen durch die Stadt geschlendert. Kharkiv hat 1.461.000 Einwohner, den größten „Markt“platz Europas. Dort ist früher die Sowjetarmee aufmarschiert.

Kharkiv hat durchaus einige schöne Sehenswürdigkeiten. Besonders die Pokrovsky Kathedrale hat mir sehr gefallen. Insgesamt finde ich Poltawa aber schöner. Poltawa ist aber auch bedeutend kleiner, hat knapp über 300.000 Einwohner. Lübeck beispielsweise hat nur knapp unter 200.000 Einwohner, kommt mir aber bedeutend größer vor.

Zurück zu Kharkiv. Im Stadtpark habe ich einen Cappucino getrunken und im Restaurant mit dem großen M gut gegessen. Ich bin den ganzen Tag durch Kharkiv gewandert und bin rechtzeitig zum ZDF Abendprogramm wieder im Hostel gewesen. Im Internet habe ich Facebook einen Besuch abgestattet und der Außenwelt mitgeteilt dass ich noch lebe. Spät abends habe ich das amerikanische Restaurant mit dem M nochmal besucht und meinen Resthunger getilgt. Die Umgebung des Hostels habe ich mir jetzt in der Nacht auch nochmal angeguckt und habe nochmal ein paar schöne Fotos von dem Fluss Charkiv geschossen.

 

19. Februar

Das Zugticket für die Fahrt nach Kiew hatte ich gestern schon gekauft. Um 06:00 Uhr aufgestanden bin ich dann mit der Metro zum Bahnhof – ukr. Vokzal gefahren. Um 07:40 ist der Schnellzug dann losgefahren. Im Zug habe ich dann Kyra und ihre Mutter kennengelernt. Die Zugfahrt wurde dann recht unterhaltsam. Kyra und ich haben dann ganz viele niedliche Tiere auf ein Blatt gemalt und ich habe den englischen Tiernamen dazu gemalt: Snake, Sheep, Elephant, Fish, Dog, Earthworm, Bird usw. Kyra hatte wahnsinnigen Spaß, ich wurde mit Keksen und einen Apfel (meine ersten Vitamine im Urlaub) versorgt und die 4 stündige Fahrt verging so recht zügig.

An einem Bahnhof zwischen Poltawa und Kiew, ich denke es war in Mirhorod, habe ich die Büste von dem berühmten Schriftsteller Nikolai Gogol fotografiert. Der Fototip kam von der Mama, die mich aufgefordert hat, diese schöne Büste zu fotografieren…

In Kiew hatte ich jetzt 2-3 Stunden Zeit mir die Stadt anzuschauen. Viel gesehen habe ich in dieser kurzen Zeit nicht. Es hat aber immerhin noch gereicht einen kurzen Abstecher zum Dnepr zu machen und dort einen Cappucino zu trinken und auch in der Stadt bin ich ein bißchen ums Care gewandert und habe einen Dürüm Döner genossen. Der Weg mit dem Shuttlebus zum Airport Borispol war dann wieder recht unspektulär und der Flug nach Lübeck auch ohne Zwischenfälle.

Um 21:30 saß ich dann wieder bei einer leckeren Tasse mit Lübecker Marzipantee mit meiner Mutter im Wohnzimmer beisammen. Leckere Entenbrust habe ich dann auch noch gefuttert…

Am Sonntag habe ich dann noch bei Esther lecker gefrühstückt und mit Mario im Tipico den Bayer 04 Sieg gegen Stuttgart bejubelt und am Montag Danyels Geburtstag im Mr. Wu mit leckeren Asien Buffet gefeiert. Dienstag ging es dann mit erheblicher Verspätung, Lokführer wollen auch angemessen bezahlt werden, wieder nach Düsseldorf ins Bunte Haus zum arbeiten.

DAMIT WAR DER URLAUB ZUENDE!!!



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