Groundhopping Urlaub & mehr - Osteuropa März+April 2009
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Groundhopping-Tour durch

Romania – Moldova – Ukraine – Polska – Slowensko – Ceska

 

26. März 2009 – 02. April 2009

 

Auch diese Tour habe ich sehr lange im Voraus geplant. Zuerst entstand die Idee mal wieder auf Länderspielreise zu gehen. Auf der Internetseite der FIFA-Weltmeisterschaft 2010 habe ich viele schöne Spiele im osteuropäischen Raum gefunden, die geeignet sind von mir besucht zu werden. Auf den gängigen Billigfliegerseiten habe ich gleichzeitig nach günstigen Flügen gesucht, die mich zum Ziel und auch wieder zurück bringen. Ziemlich schnell habe ich einen sehr günstigen Flug mit Germanwings von Köln/Bonn nach Bukarest entdeckt. Kostenpunkt 29,99 Euro. Einen günstigen Rückflug zu finden war schwieriger, so dass ich zwischenzeitlich eine Bahnfahrt von Prag nach Düsseldorf in die nähere Auswahl brachte. Im Endeffekt habe ich aber bei Ryan Air einen Flug von Praha Ruzyne nach Frankfurt/Hahn gefunden, auch für 29,99 Euro. Das es am letzten Urlaubstag im Prager Airport noch zu Komplikationen für meine Geldbörse kam…

Rahmenplan war also klar. Meine Länderspiele dann auch. Am 28. März spielten die Eidgenossen  im Wein- und Klosterland, also Moldova – Elvetia bzw. Republik Moldau – Schweiz im Zimbru Stadion vom FC Zimbru Chisinau, am 01. April war Ceska – Slovenska bzw. Tschechien – Slowakei angesagt. Dieses Spiel fand in der Axa Arena von Sparta Praha statt.

 

26. März 2009 Flughafen Köln-Bonn – Flughafen Baneasa Bucuresti

Um 11:20 ging mein Germanwingsflug ab Köln/Bonn nach Bucuresti. Ich war am Vortag schon nach Köln gefahren und habe bei einem Freund übernachtet.

Der Flug verlief Problemlos und um 14:50 Uhr landete ich auch schon in der rumänischen  Hauptstadt.

Da ich nur meinen Rucksack als Handgepäck dabei hatte, konnte ich den Airport sehr schnell verlassen.

An der Bushaltestelle traf ich einen Groundhopper, der auch Moldawien als Ziel hatte, und ein älteres Ehepaar die sich 3 Tage Bukarest angucken wollte. Jetzt hatte ich 5 Stunden Zeit die Stadt zu besichtigen, bin in dieser Zeitspanne dem Ehepaar witziger weise in dieser vermeintlichen Großstadt 3x über dem Weg gelaufen.

Ich hatte beim dritten Besuch die Chance mein negatives Bukarest Bild zu korregieren.  Leider habe ich es nicht geschafft. Ich finde Bukarest immer noch einfach nur schrecklich. Bukarest ist eine Stadt, in der ich mich nicht zurechtfinde. Die Stadt gibt mir keinen Mittelpunkt an den ich mich orientieren kann, wie z.B.: ein Stadtzentrum, ein Marktplatz etc. Immer wieder mal findet sich im unübersichtlichen Straßengewirr ein schönes Gebäude. Aber einen zusammenhängenden Stadtkern, an den man sich mit Freude aufhält und auch entspannen kann, gibt es für mich nicht. Aber da ich Machochist bin, werde ich mit Sicherheit nicht das letzte mal diese nette Stadt besucht haben.

Es war schon knapp vor 19:00 Uhr und um 20:00 Uhr sollte mein Bus nach Chisinau/Moldova fahren. Ich hatte aber noch Hunger und fand weit und breit nichts vernünftiges wo ich essen konnte, außer KFC und Pizza Hut. Ich entschied mich für die günstigere Alternative Kentucky schreit fic… und aß dort ein Tower Burger Menue, welches mich sättigte. Danach bin ich dann schnell mit dem Bus Nr. 122 zum Bucaresti Gara Filaret Bus Station gefahren, wo der Bus nach Chisinau schon auf mich wartete. Kurz noch an einem Kiosk paar Kleinigkeiten eingekauft, ging es auch schon los.

Wir waren noch in Bukarest unterwegs als mich ein Mitreisender von hinten auf deutsch Ansprach. Frank, gebürtiger Hesse, wohnt jetzt in Fasinas / Spanien in der Nähe von Malaga und ist als Landscaping Designer aktiv. Landcaping Designer? Auf deutsch bedeutet es dass er Landschaftsarchitekt ist. Frank plant und baut Japanische und Chinesische Gärten, und hat auch dem jordanischen König  einen Japanischen Garten gebaut.

Frank brauchte eine Auszeit und hat Moldawien als geeignetes Domizil dafür entdeckt. Da Franks Tour nach Moldova recht spontan und relativ ungeplant ablief, hatte er sich auch noch nicht um eine Unterkunft bemüht. Ich bot ihn an mit mir zum Chisinau Hostel zu kommen und so blieben wir zwei Tage zusammen, und hatten sehr viel Spaß.

Der Bus hatte Bukarest mittlerweile verlassen, es war schon dunkel und die Straßen waren echt mies. Die Straßen wurden auch immer kleiner. Der Busfahrer konnte oft nicht schneller als Tempo 30 fahren, da die Schlaglöcher eine ernste Gefahr darstellten. Da wir zwischendurch dummerweise noch ein paarmal anhielten um Mitreisende mitzunehmen, war mein freier Platz neben mir bald nicht mehr frei. Einzig positiv war, dass neben mir eine junge gut aussehende Frau saß. Der Freund der Frau saß neben Frank. Irgendwann nachts kamen wir an die moldawische Grenze. Wir mussten alle aussteigen und mit Reisepass und Gepäck zur Grenzabfertigung. Ich musste nur meinen Reisepass vorzeigen und bekam einen schönen grünen Moldova Stempel. Laut Stempelaufdruck habe ich die Grenze in Leuseni überquert.

In der Republik Moldau wurden die Straßen auf einmal richtig gut. Es hat richtig Spaß gemacht hier Bus zu fahren. Kurze Zeit später machten wir an einer Tankstelle rast. Da wir keine Moldawischen Lei hatten, war der Busfahrer so nett, und hat uns Geld gewechselt, so dass ich eine eklige Brühe mit Namen Cafe Americano trinken durfte und auch zwei sehr leckere gefüllte Teigteilchen essen. Danach ging es weiter und irgendwann muss ich eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte waren wir schon in Chisinau.

 

27. März 2009

 

Früh morgens um 07.00 Uhr kamen wir in Chisinau an. Nicht am Gara de Sud wie geplant, sondern mitten in der Stadtmitte. Frank hatte den Busfahrer direkt gefragt, wie wir zum Hostel Chisinau auf die Thigana St., Ecke Stefan cel Mare, kommen. Das war wie uns gesagt wurde überhaupt kein Problem, da wir im Prinzip schon da waren. Zwei Minuten Fußmarsch und wir standen vor besagten Hostel. Allerdings war erst ab 12:00 Uhr Einlass, und wir hatten auch keine Chance 1 Minute vorher dort hineinzukommen. Wir haben es 2 x ausprobiert!

Was tun, wenn man noch 5 Stunden Zeit hat? Ein Cafe suchen! Aber alle Cafes in der Stadt hatten noch zu. Wir hatten Glück das um 8:00 Uhr Mc Donalds seine Türen öffnete. Dort konnten wir uns mit Kaffee und Burgern stärken und unsere mitgebrachten Zeitungen  lesen. (Focus, Spiegel, Bild, Kicker) Ach nur nebenbei, die Focus war von mir!!! Ok, BILD und Kicker auch. Ein älterer Deutscher kam an unseren Tisch, und es folgte etwas Small talk. Er war geschäftlich in Chisinau, und das nicht zum ersten Mal. Wir haben ihm am Abend nochmal getroffen. Irgendwann sind auch diese endlos langen Stunden vergangen und wir konnten in unser Hostel.

Tanya hat uns im Hostel begrüßt, und es war auch noch ein Bett für Frank frei. Für 9 Euro durfte er einchecken. Nach ein bißchen Small talk mit der sehr netten Tanya holten wir erst mal etwas Schlaf nach. Mit uns im Hostel waren ein paar Schweizer und Schweizerinnen und in unserem Zimmer noch zwei Groundhopper von Eintracht Frankfurt. Gut und gerne zwei Stunden lagen wir im Halbschlaf im Bett, als wir uns dann aufmachten die Stadt zu erkunden.

Der erste Weg führte uns zum Bahnhof wo ich mir ein Ticket für die morgige Zugfahrt nach Vinnitscha/Ukraine kaufen wollte, was sich aber schwieriger als gedacht gestaltete. Die Frau am Fahrkartenschalter, bzw. die dumme Kuh war sowas von unfreundlich und faselte etwas von den Zug gibt es nicht, der Zug fährt nicht und nach Vinnitscha schon erst mal gar nicht. Ob die frustrierte alte Schachtel Probleme im Bett hat? Oder geht ihr Mann fremd? Wir also an den anderen Schalter und siehe, die freundliche Frau verstand unser Ansinnen und schickte uns zum Internationalen Fahrkartenschalter Nr. 14 und dort wurde mir prompt geholfen. Für 438,80 MDL = 29,65 Euro bekam ich ein wunderschönes Zugticket.

Die Straße Stefan cel Mare ist die Hauptverkehrsader der Stadt, ein Prachtboulevard, auf dem sich Restaurants, Cafes, Casinos und Edelboutiquen aneinanderreihen. Wir sind mit dem Trolleybus die gesamte Straße hoch und runter gefahren, für 1 MDL (Moldawischen Lei) pro Strecke, umgerechnet 7 Cent.  Was will man mehr!!!

Von den älteren deutschen, den wir in der Nähe vom Bahnhof wieder trafen, haben wir den Tipp bekommen dass man im Bierhouse wunderbar essen und trinken kann. Wir haben uns dort verabredet.

Nachdem ich mir mein Ticket ergattert habe, gingen wir also ins Bierhouse, wo wir unseren Bekannten auch trafen. Er empfahl uns eine Moldawische Suppe, die auch super lecker war. Dazu ein sehr süffig leckeres Moldawisches Bier.

Das Problem im Bierhouse ist, dass der Besitzer vor kurzen die Preise verdoppelt hat, und diese sich kein Moldauer mehr leisten kann. Neben uns saßen noch 3 Gäste mit einem Bier in dem allerdings sehr schönen Restaurant.  

Wir sind diesen Tag noch viel durch Chisinau geschlendert und sind auch mit dem Bus viel gefahren. In einem anderen Restaurant auf der Stefan Cel Mare haben wir abends noch lecker moldawisch gegessen und ich habe dazu ein Chisinau Pils getrunken. PERFEKT!!! Dieser Tag war überwältigend!!!

 

28. März 2009

 

Für heute hatten wir die Idee aufs Dorf zu fahren. Im Internet haben wir aber keine brauche Landkarte von der Republik Moldau gefunden, wo wirklich viele Orte zu finden sind. Chisinau und Tiraspol sind auf jeder Karte und vielleicht noch 2-3 kleinere Orte…

Da wir aber noch im Hostel waren konnten wir Tanya fragen, die uns den Tipp gab nach Butuceni zu fahren, ein Dorf ca. 1 Stunde von Chisinau entfernt.

Noch ein bißchen Werbung fürs Hostel. Das Chisinau Hostel ist in einer Wohnung sehr gemütlich eingerichtet. In der kleinen Küche, kann man sich den ganzen Tag mit Tee, Kaffee und Toast versorgen. Internetbenutzung ist hier frei und Fernsehen kann man hier auch gucken, sowie auch seine Wäsche hier waschen. Ich kann dieses Hostel nur empfehlen!!!
Wir also raus zum Busbahnhof und auch direkt einen Minibus gefunden, der uns nach Butuceni brachte. Dieser Bus fährt nur zweimal am Tag nach Butuceni, also Glück gehabt. Nach zwanzig Minuten fuhr er los. Da Frank die Busfahrt bezahlt hat, kann ich nicht genau sagen, wie teuer die Fahrt war. Aber aus meiner Erinnerung hat Frank nicht viel mehr als 1 Euro – 2 Euro bezahlt!!! Im Bus haben wir ein junges Pärchen getroffen, die in Butuceni ihre Oma besuchen wollten. Nach ca. 1 Stunde und 20 Minuten Fahrzeit und einem Zwischenstopp sind wir in dem Ort angekommen.

Das Dorf besteht im großen und ganzen aus einer lang gezogen Dorfstraße. Die Häuser sind alle in sehr schönen Farben gestrichen. Die meisten Häuser sind hellblau. Viele Häuser haben eine Veranda mit wunderschön verzierten Säulen. Auch die Tore zur Grundstückseinfahrt sind wunderschön verziert. Alle paar Meter begegneten wir einen Brunnen. Dieses Dorf scheint nicht an der Wasserversorgung angeschlossen zu sein. Das schönste ist aber die idyllische Lage. Butuceni liegt in einer Flussschleife des Drau und unterhalb eines Berghanges.  Oberhalb der Dorfstraße liegt auf diesen Berg ein Kloster, welches von einem Mönch bewohnt wird und Ausflugspunkt für viele Tagesausflügler ist. Weiterhin gibt es dort auch eine Kirche, die momentan renoviert wird.





Auf der Dorfstraße haben wir uns ein altes Haus angeschaut, das als Museum hergerichtet wurde. Hier konnten wir uns angucken, wie in dem Dorf früher gelebt wurde.

Am Ende der Dorfstraße sind wir den Berg hochgekraxelt, was ganz schön anstrengend war. Oben haben wir dann 15 Minuten gechillt und die Sonne genossen. Dann haben wir uns das erwähnte Kloster angeschaut, welches mich sehr fasziniert hat. 2 Stunden hatten wir nun noch Zeit. Vor dem Dorfeingang hatten wir ein Restaurant entdeckt, und da wir tierischen Hunger hatten, waren wir auch wenige Minuten später drinn. Dumm nur, das dieses Restaurant, seit 1 Jahr kein Restaurant mehr war. Nun mussten Cappucino, Bounty und Schokokekse den Hunger mehr oder weniger befriedigen.

Da wir immer noch massig Zeit bis zur Abfahrt des Busses hatten und auch das Länderspiel immer näher rückte, versuchten wir per Anhalter wieder nach Chisinau zu kommen. Ohne Erfolg!!!

Der Bus hat uns aber auch wieder zügig nach Chisinau gebracht, wo wir direkt ins Hostel gegangen sind, ich meine Sachen gepackt,  meine Kamera aufgeladen habe und noch einen Tee getrunken habe. Dann war Abschied angesagt. Frank wollte noch ein paar Tage in Chisinau bleiben, ich aber musste zum Zimbru Stadion wo in 45 Minuten das Länderspiel gegen die Schweiz stattfand.

20 Minuten vor Anpfiff war ich am Stadion wo ich für 90 MDL = 6,08 Euro noch eine Karte auf dem Schwarzmarkt bekam. Normalpreis war 50 MDL = 2,74 Euro.

Im Stadion habe ich mir einen Zimbru Schal für 135 MDL = 9,12 Euro und 2 Stadionprogs für 15 MDL = 1,01 Euro gekauft und eine Zimbru Tüte hat mich 5 MDL = 0,34 Euro gekostet.

Es waren ca. 500 Schweizer anwesend, einige mit Kuhglocken. Stimmung gemacht haben sie nur recht mäßig, waren mit Sicherheit viele „Neckermänner“ dabei, die ein Heidengeld ausgegeben haben um mal ein Länderspiel im exotischen Moldawien zu gucken, wo sie sonst im Leben nie Selbständig hinfinden würden.

Auf Moldawischer Seite gab es auch keinen organisierten Support, es waren häufiger MOLDOVA Anfeuerungen zu hören. Je nach Spielgeschehen war ganz schön Feuer im Zimbru Stadion, soll heißen die Moldauer waren voll bei der Sache, wenn es um Schimpfen gegen den Schiedsrichter etc. ging.

Ähnlich wie auch in der Türkei ein sehr fanatisches Publikum!!!

Die Schweiz hat das Spiel durch Tore von Alexander Frei in der 32 Minute und Gelson Fernandes in der Nachspielzeit 2:0 gewonnen. So deutlich überlegen war die Schweiz aber nun wirklich nicht. Das Spiel hätte durchaus unentschieden ausgehen können!!! Die Moldauer waren in der 1. Halbzeit schon sehr aktiv, aber vorm Tor nicht gefährlich genug. In der 2. Halbzeit haben sie aber den Schweizer Goali Diego Benaglio stark in Bedrängnis gebracht. Allerdings ist knapp vorbei auch vorbei, und so konnten die Schweizer nach einen Befreiungsschlag kurz vor Ende des Spiels noch das 2:0 schießen.

Nach dem Spiel bin ich an den ca. 15 Reisebussen, die Schweizer Fans ins Hotel bzw. zum Airport  brachten vorbei und habe in einem Imbiss einen Pork-Döner gegessen. Richtig gelesen! In diesem Döner war Schweinefleisch!!! Kostenpunkt für diese kulinarische Skurillität: 28 MDL = 1,98 Euro. Danach noch eine 2 Liter Flasche Wasser, 1 lange leckere Wurst und 1 Snickers besorgt, damit ich die lange Zugtour nach Vinnica die mir bevorstand auch gut überstehe.

Dann ging es zum Bahnhof, wo ich um 22:00 Uhr ankam. Um 23:00 Uhr saß ich dann im Zug, der mich nach Vinnica brachte. In diesem russischen Nachtzug hatte ich ein Zweibett Abteil für mich alleine und konnte so die Nacht von meinen nächsten Urlaubstagen träumen. An der ukrainischen Grenze nochmal kurz geweckt um mir einen Ukrainischen Stempel abzuholen, schlief ich dann richtig ein.

 

29. März 2009

 

Als ich aufwachte war es schon hell, und der Zug fuhr durch die Einöde der dünn besiedelten Ukraine.

Meine Kamera durfte ich über Nacht beim Schaffner aufladen und bekam jetzt von ihm einen Tee ausgegeben. Wunderbar!!!

Nachdem ich den schwarzen Tee geleert hatte, dauerte es nicht mehr lange und wir kamen in Vinnica an. Vom Schaffner verabschiedet, es ist erstaunlich, ich spreche kein Wort russisch, er nur russisch und trotzdem haben wir uns unterhalten. Jetzt hatte ich 3 Stunden Zeit mir Vinnica anzuschauen. Am Bahnhof bin ich mit den nächsten Bus für 1 ukrainische Griwna = 0,09 Euro in die Stadt gefahren. Erster Anlaufpunkt war Mc Donalds für mich, wo ich ein Frühstück eingenommen habe. 2 Hamburger + 1 großen Kaffee für 19,50 Griwna = 1,81 Euro haben mich gesättigt. Im sehr sauberen WC konnte ich mich endlich waschen. Hatte im Zug nicht funktioniert. Danach bin ich noch ein bißchen durch Vinnica spaziert, habe mir noch eine große grüne Einkaufstasche mit Fotoansicht von London gekauft, damit ich meinen Rucksack etwas entlassen konnte. Die Tasche hat mich 12 Griwna (UAH) gekostet = 1,11 Euro. Desweiteren nutzte ich die Zeit mir noch einen Fleischmarkt anzugucken, wo in der Halle an verschiedenen Ständen diverse Fleischstücke und auch Wurstwaren verkauft wurden.

In Vinnica steht eine sehr schöne Kirche. Ansonsten gibt es in der Ukraine mit Sicherheit schönere Städte, die man sich angucken kann. Ich habe mich in Vinnca allerdings sehr wohlgefühlt, hatte aber leider nicht genug Zeit, die Stadt richtig auf mich einwirken zu lassen. Ich musste weiter!!!

Der Zug nach Lvov (Lemberg) kostete mich 83,50 UAH = 7,73 Euro, für 7 Stunden Fahrzeit fast geschenkt!!!

In diesem Zug habe ich in einem Abteil einen Liegeplatz zugewiesen bekommen. Der Platz war auf einer oberen Liege, allerdings ohne Leiter zum Hochsteigen. Ich war schon am grübeln, wie ich am geschicktesten dort hochkomme ohne mich zu blamieren, als mir eine nette junge Ukrainerin einen Platz anbot.

Die Fahrgäste lagen und saßen kreuz und in diesem Abteil herum. An die 30 Leute könnten es durchaus gewesen sein. Ich allerdings hatte einen schönen Sitzplatz, eine nette Gesprächspartnerin, mit der ich mich mit Englischfetzen unterhalten konnte. Zur Familie der Frau gehörte auch ein kleines Mädchen, dass sofort ihr Englisch-Schulbuch herausholte und sich mit mir beschäftige.

How old are you? Where do you come from? What´s your name? etc. etc. Ich holte meine Tüte mit Haribo Fledermäusen heraus und bat allen davon an. Im Gegenzug bekam ich selbstgemachte ukrainische Teigtaschen angeboten. Sehr lecker!!! Auf einem Zettel habe ich lustige Tiere gemalt und den englischen Namen dazu geschrieben. Kurze Zeit später hatte das Mädchen wieder das Kommando übernommen und mir gesagt, welche Tiere ich malen sollte. So fanden sich schnell Snake, Baer, Monkey, Rabbit, Krokodil, Pig und Fish auf dem Zettel wieder, sehr zur Erheiterung des Mädchens…

Während der 7-stündigen Fahrzeit habe ich auch leckeren frischaufgebrühten Tee im Zug getrunken. An jeder Haltestelle hatten wir mehrere Minuten Aufenthalt, in denen ältere Frauen leckere selbstgemache Speisen verkauften. Ich habe mir ein lauwarmes ukrainisches Bier gegönnt.

Irgendwann nahm die unendlich scheinende Fahrzeit ein Ende, und wir kamen in Lvov an.

Ich habe im Bahnhof ein Internet-Cafe entdeckt, und nochmal abgecheckt, wie ich zum Retro-Hostel, welches mitten in der Altstadt liegt komme. Problematisch in der Ukraine ist, dass dort in kyrillisch geschrieben wird. Anhand der Straßenbahnnummer konnte ich mich aber etwas orientieren. Ich also ab in die Straßenbahn, ein paar Stationen gefahren, als nichts mehr ging. 10 Minuten passierte gar nichts, die Bahn stand. Ich ausgestiegen und zu Fuß weiter. In der City habe ich natürlich keine Straßennahmen entziffert und musste mich durchfragen. Zwei Jugendliche haben mich netterweise direkt zum Hostel gebracht!!! „DANKE auf ukrainisch“  Im Retro Hostel angekommen begrüßte mich ein Frau in deutsch. Ich nutzte die Chance und fragte, wo eine Straßenbahn zum Busbahnhof fährt, an dem Busse an die Grenze Polens abfahren. Wäre eine günstige Alternative gewesen nach Polen zu gelangen. Mit dem Mini-Bus an die Grenze, zu Fuß rübergehen und in Polen dann weiter. Leider konnte mir die junge Dame nicht weiterhelfen und ihre Kollegin (englischsprechend) war zu genervt meine Frage anzuhören. Sie war total unfreundlich. Nun gut ich auf´s Zimmer, wo noch ein Gast aus York, England übernachtete. Das Zimmer war relativ ok, aber das Bad war ein Witz. Als Dusche fungierte ein Schlauch, mit dem man sich zwischen Waschbecken und Toilette abspülen konnte. Es kam auch nur ein Rinnsal aus dem Schlauch und das Wasser schwappte ins Zimmer.

Nachdem ich mich frischgemacht hatte ging ich nochmal kurz raus um mir Lemberg wenigstens ein bißchen anzugucken. Es war schon spät und dunkel. Geschäfte hatten keine mehr auf. Einzige geöffnete Gastrostation war wieder mal Mc Donalds wo ich noch eine Kleinigkeit aß. Danach bin ich ins Bett, in dem um 23:00 Uhr mein Tag endete.  

   

30. März 2009

 

Um 07:18 fuhr heute mein Zug nach Krakow. Frühes aufstehen war angesagt. Frühstück war so früh im Hostel nicht vorgesehen. Dieses Hostel bleibt als eines der schlechteren in meiner Erinnerung. Allerding muss ich sagen, dass die Übernachtung auch nur 5,49 gekostet hat. Jetzt hatte ich wieder mal das Problem: „Wie komme ich zum Bahnhof? - Wo fährt die Straßenbahn ab?“

Zurechtgefunden habe ich mich nicht, und habe so früh auch keinen gefunden, den ich hätte Fragen können. Ich also erst mal losmarschiert und zwischendurch immer, wenn ich jemanden begegnete gefragt, wie ich zum Bahnhof komme. Hat so auch ganz gut geplappt. 30 Minuten später war ich im Bahnhof!!!

Im Bahnhof habe ich mir direkt eine Fahrkarte nach Krakau gekauft, die mit umgerechnet 40 Euro genau doppelt so teuer war, wie meine Internetrecherche ergeben hatte. Sehr schön!!! Im Bahnhof habe ich mir zum Frühstück 2 Gebäckteile und 1 Tee für 10,50 UAH = 0,98 Euro gegönnt und bin dann gut gesättigt in den Zug gestiegen. Die Zugfahrt verlief relativ ereignislos.  Allerdings hat mich der 4-stündige Aufenthalt an der Grenze zwecks Passkontrolle aber auch übersetzen auf neue Schienen sehr genervt. Hätte ich das vorher gewusst bzw. daran gedacht!!! Nun gut, irgendwann ging es weiter und am späten Nachmittag kam ich dann in Krakau an.



Der Weg zum Tutti-Frutti Hostel war überhaupt kein Problem. Das erste Zimmer (Zimmer Orange), in das ich sollte war total vermüllt und zum Glück schon voll belegt. Also ging es in das zweite Doorm (Zimmer Plum). Jetzt hatte ich ein 6-Bett Zimmer für mich alleine. GRANDIOS!!!

Ich bin direkt wieder nach draußen und habe mir in einem Einkaufszentrum Socken, T-Shirt, Oberhemd, Duschgel und Zahnpasta neu gekauft und habe zurück im Hostel mir eine halbe Stunde Beauty-Time gegönnt. Frisch geduscht und mit sauberen Klamotten bin ich dann in die Stadt und habe mir Krakau angeschaut. Krakau ist wunderschön, und das ist noch untertrieben. Um sich Krakau wirklich intensiv anzugucken, braucht man mindestens 3 Tage Zeit. Krakau ist mit Sicherheit die schönste Stadt Polens und gehört für mich in die Top Ten Europas. Krakau kann ohne Probleme mit Städten wie Prag oder Budapest mithalten. Jetzt habe ich aber genug Werbung gemacht. In einer Pizzeria habe ich ein leckere Pizza gegessen und in einem Cafe einen Cafe Latte genossen. Gut gesättigt habe ich noch die Abendatmosphäre Krakaus genossen bevor ich wieder in mein Zimmer verschwand.

 

31. März 2009

 

Das Frühstück im Tutti-Frutti Hostel war ganz ok und auch sonst hat mir das Hostel sehr gefallen. Kostenfreie Internetplätze sind für mich immer ein Argument, aber auch das freundliche Personal. Ich werde mit Sicherheit nicht das letzte mal in Krakau gewesen sein, und beim nächsten Besuch werde ich wieder das Tutti Frutti Hostel als Übernachtungsstätte auswählen.

Mein Weg führte mich jetzt weiter nach Kattowice, meiner nächsten Umsteigestation in Polen. Nach einer halben Stunde Aufenthalt ging es auch schon weiter nach Ostrava – Tschechien. Auch hier wieder 30 Minuten Aufenthalt, bis mich der letzte Zug um 16:23 nach Cadca in die Slowakei brachte, wo ich im Hotel Lipa übernachtete.

Die Stadt Cadca im Dreiländereck Slowakei, Tschechien, Polen hatte es mir in einem früheren Urlaub sehr angetan, dort wollte ich unbedingt nochmal hin. Die Stadt die nicht so sehr wegen ihrer Sehenswürdigkeiten besticht, sondern vielmehr wegen ihrer wahnsinnig schönen Lage. Cadca erstreckt sich in den Talarmen von mehreren Gebirgsketten.  Das Hotel Lipa vor Jahren schon meine Unterkunft, hat mich auch diesmal nicht enttäuscht. Für 13 Euro bekam ich ein wunderschönes Einzelzimmer mit Dusche und Sat-TV mit deutschen Programm, Toilette war auf dem Gang. Eine halbe Stunde habe ich auf dem Zimmer Pause gemacht und bin dann auf Sightseeingtour gegangen. In der Stadt Liepa hat sich in den letzten Jahren viel getan. In meiner Erinnerung vom letzten Aufenthalt dort, der über 10 Jahre her ist, war dort viel weniger los. Den Supermarkt, wo ich mir heute leckere Kobonasa-Wurst gekauft habe, gab es früher z.B: nicht.

Nach Blick auf dem Stadtplan war klar welches mein erstes Ziel war. Sightseeing der besonderen Art war angesagt. Ich habe mir das Fußballstadion von FK Cadca angeschaut, was man wohl Groundspotting nennt. Mir aber egal. Das Stadion hat eine Haupttribüne mit einer interessanten Holzdachkonstruktion in zick-zack Form.

Der Rest des Stadions befindet sich aus Steinstufen ohne weiteren Ausbau. Ein sehr kultiges Stadion, ganz anders als die vielen sterilen Fußballtempel á la LTU-Arena, Allianz-Arena usw.

Ich habe mir auch die Kirche in Cadca angeschaut, wie ich mir in jeder Stadt die Kirchen anschaue. Gegessen habe ich in einem slowakischen Restaurant, wo ich eine Kysuce Knoblauchsuppe sowie orientalisches Huhn mit Bratkartoffeln aß. Alles sehr lecker. Dazu ein leckeres slowakisches Bier!!!

Kysuce heißt die Gegend in der Cadca liegt. Im Supermarkt habe ich mich mit einen Zlaty Bazant und eine Zitronensaft eingedeckt, und habe mich den restlichen Abend in meinem Zimmer mit deutschen TV vergnügt, und den Zitronensaft getrunken. Vitamine waren mal wieder angesagt.

Zu jeder vollen Stunde ertönt in Cadca eine schöne Musik. Als ich sie um 23:00 Uhr mit meiner Kamera aufzeichnen wollte, war es zu spät. Zuletzt ertönte die Melodie um 22:00 Uhr. Einfach Pech gehabt würde ich sagen.

 

01. April 2009

 

Wunderbar geschlafen, erfrischende Dusche genommen und ab zum Frühstück ins Hotel-Restaurant. Ein leckerer Käseomelett und ein genießbarer Kaffee und ich war bereit, meinen vorletzten Tag meiner Tour zu starten. Eine Cadca Tasse, gestern hatte ich mir auch schon eine gekauft, eine Cola, eine Tageszeitung und einen Automatenkaffee später befand ich mich auch schon im Nahverkehrszug, der mich nach Zilina brachte. Für 43 Minuten Zugfahrt löhnte ich 1,81 Euro. In Zilina angekommen, hatte ich 1 Stunde Zeit. Zeit genug um zu shoppen, oder besser gesagt, mir nochmal saubere Kleidung zuzulegen. 1 Oberhemd, 2 T-Shirts und 1 Hose wechselten im TESCO für 41 Euro den Besitzer. Jetzt war ich sicher in angemessener Kleidung in Prag aufzutauchen.

Schnell noch einen Automatenkaffee in Zilina gezogen (die leckersten auf der Welt, habe ich glaube schon mal erwähnt) und ab in den EC 120 Kosican (1 Minute vor Abfahrt des Zuges) gestiegen.

Der Zug war voll mit Slowaken, die sich auch auf den Weg machten ihre Slowakische Nationalelf zum Sieg gegen die Tschechen zu brüllen. Smalltalk im Speisewagen und obligatorische Frage, ob das Spiel ausverkauft ist. Ohne zufriedenstellende Antwort aber mit Schnitzel + Bratkartoffeln und 2 Kaffee zufriedenstellend gesättigt in Praha hl. n. angekommen

Jetzt bin auf direkten Weg ins Sir Toby´s Hostel, dort eingecheckt, der Typ an der Info kannte mich noch vom letzten Urlaub, als ich mit meiner Mutter dort Station machte, Zimmer bezogen und ab zum Stadion. Und siehe da, in der AXA-Arena gab es noch genügend Tickets zum kaufen. Also nix mit Ausverkauft. Für 750 CZK = 27,37 Euro habe ich dann ein Ticket für die günstigste Kategorie erworben. Empfinde ich als ganz schön happig, wenn man bedenkt, dass die Tschechen mehrere Qualifikationsspiele zur WM bestreiten. Ich wollte mir aber das Spiel angucken und habe das Geld hingeblättert.

2 Stunden hatte ich noch bis Anpfiff des Spiels Zeit, und schon wieder Hunger. Vorm Sparta  Prag Stadion habe ich leckere Gnocci mit Sauerkraut und Fleischstückchen für 50 CZK = 1,82 Euro gespeist. Noch ne Cola bei Mc Donalds und ich ging ins Stadion.

Das Stadion war gut gefüllt und die Slowaken machten ordentliche Stimmung, von den Tschechen habe ich weniger gehört.

Den Spielbericht habe ich mir von der Seite www.goal.com geliehen:

Nach einem ehr verhaltenen Beginn zeigte sich schnell, dass die Tschechen weiterhin mit einigen Problemen zu kämpfen haben. Die Slowakei hatte wenig Mühe, gegen den eigentlich stärker eingeschätzten Gegner mitzuhalten und konnten nach 22 Minuten sogar in Front gehen. Stürmer Stanislav Sestak, der beim VfL Bochum sein Geld verdient, traf für die Gäste.

Es war zu diesem Zeitpunkt eine verdiente Führung, die jedoch nur acht Minuten hielt. Dann passierte dem Slowaken Martin Skrtel ein dummes Missgeschick, als er in den eigenen Kasten traf und die Tschechen auf diese Weise wieder in die Partie brachte. Die Hausherren zeigen sich vor der Pause wieder etwas stärker und schöpften neue Hoffnung.

Lange passierte in der zweiten Hälfte nichts. Beide Mannschaften lauerten gemächlich auf ihre Chancen und versuchten dem Gegner keine Möglichkeiten zu lassen. Erst in der 83. Spielminute sorgte Erik Jendrisek für die Entscheidung zu Gunsten der Slowaken.

Mit dem knappen 2:1 Sieg gegen Tschechien weist die Slowakei nun bereits fünf Punkte Vorsprung auf den heutigen Gegner vor, und hat zudem ein Spiel mehr zu bestreiten. Für die Tschechische Republik hingegen wird es immer enger.


Ich hatte subjektiv das Gefühl, dass die Tschechen das Spiel in der zweiten Halbzeit in Griff hatten und dem Siegtor näher waren als die Slowaken.

Das Siegtor von Jendrisek kam wie aus heiterem Himmel, als alle schon mit einem Unentschieden gerechnet hatten. Die Slowaken haben für mich jetzt beste Chancen als Gruppensieger nach Südafrika zu fliegen. Es wäre das erste mal dass sich die Slowaken nach der Loslösung von der Tschecheslowakei für ein großes Turnier qualifizieren. Gönnen tue ich es ihnen sehr.

Nach dem Spiel hatte ich Lust auf ein Bier und bin noch in einer Sportkneipe abgestiegen. Das Staropram war lecker, aber von Sportkneipe war keine Rede. Auf dem TV Bildschirm lief irgendeine Modenschau und keine Zusammenfassung von allen übrigen WM-Quali Spielen… SCHADE

Danach bin ich ins Sir Tobys Hostel zurück und habe dort noch im Internet gesurft und bin dann in mein Doorm wo neben mir noch Backpacker aus Mexiko, England, Italien usw. nächtigten und habe mich der Nachtruhe hingegeben.

 

02. April 2009

 

Das Frühstück im Sir Toby´s Hostel ist überwätigend nur noch übertroffen vom Youth Hostel & Garni Hotel in Piran/Slovenia. Sehr satt bin ich los um Sightseeing in Prag zu betreiben. Gepäck habe im Hauptbahnhof eingeschlossen und bin dann los um mir Prag intensiv anzugucken.

Erster Anlaufpunkt war für mich Staromestké námestí, der Altstädter Ring, wo ich in einem Straßenkaffee einen gar nicht so guten Cafe Vienna getrunken habe.

Auf dem Marktplatz war gerade Frühlingsmarkt, wo ich 3 schöne Ostereier als Mitbringsel für meine Mutter erstanden habe. Weiter ging es zur Karlsbrücke, diese Brücke überquert und weiter auf nicht gerade direkten Weg zur Prager Burg. In einem Innenhof der Burg habe ich dann mein Slaty Bazant aus Cadca genossen und 1 Stunde mit Nichtstun entspannt. Chillen würde man heute sagen.

Kurz die Sehenswürdigkeiten abgeklappert. Im Veitsdom war gerade eine Messe, dementsprechend voll war es dort.

Dann habe ich noch eine Wachablösung besichtigt und bin dann zur nächsten Bahn, die mich zum Wenzelsplatz brachte. Dort in der Nähe gibt es das U Fleku, ein berühmtes Restaurant mit angeschlossener Brauerei. Diesen Tipp habe ich von einem sehr aufmerksamen WERKSELF-User bekommen, ja ja die Fußballfans können nicht nur saufen und…

Im U Fleku habe ich Lendenbraten mit Knödli gegessen, einen wahrhaft feurigen Obstschnaps getrunken und natürlich das dunkle süffige Bier der Hausbrauerei genossen. Auch für Unterhaltung war gesorgt. Ein älterer Mann ist durch die Reihen gewandert und hat uns mit tschechischer Volksmusik unterhalten. Ein Ehepaar hat er dann nach ihrer Herkunft gefragt. Und nur für Sie hat er dann Tulpen aus Amsterdam gespielt. Aus welchem europäischen Land mögen sie kommen?

Neben mir saß ein älterer Herr aus Trondheim – Norwegen. Erst als ich ihn meine deutsche Herkunft mitteilte konnten wir unsere englische Unterhaltung abbrechen und auf deutsch weiterreden. Ich spreche auf Urlaubsreisen, die Leute immer erst auf englisch an. Aber gerade in Osteuropa sprechen viele Menschen, vor allem die älteren Jahrgänge eher deutsch als englisch. Meine herangehensweise sollte ich vielleicht mal ändern.

Die Höflichkeitsfloskeln (Guten Tag, Danke, Auf Wiedersehen etc.) spreche ich immer in der jeweiligen Landessprache (Serbisch, Slowakisch, Rumänisch etc.), zu mehr reicht mein Gedächnis aber nicht aus.

Auf jeden Fall war es im U Fleku recht gemütlich, aber kurz auf die Uhr geschaut war klar, dass ich mich in nächster Zeit zum Flughafen aufmachen musste, damit die Ryan-Air Maschine nicht ohne mich Richtung Hunsrück abhob. Es war aber immer noch Zeit auf den Wenzelsplatz etwas zu entspannen. Auf der dazugehörigen Grünanlage habe ich es mir auf der Parkbank gemütlich gemacht und die letzten Sonnenstrahlen genossen. Jetzt wurde es aber Zeit zum Airport zu fahren. Nach kurzer Zeit saß ich auch schon im Bus und nach ca. 30 Minuten betrat ich 2 Stunden vor Abflug den Flughafen.

Ich hatte noch bisschen Zeit bis zur Öffnung des Ryan Air Schalters, die ich mit nichtstun vergammelte.  Am Ryan Air Schalter dann das große Erwachen. Ich hatte ein zweites Gepäckstück und keinen online check-in vorgenommen. Für beide Vergehen sollte ich umgerechnet 40 Euro bezahlen, d.h. meine London Tasche aufgeben und die Countergebühr verrichten.

Ich war nicht gewillt soviel Geld zu bezahlen. Was tun? BILD-Zeitung, Spiegel, Slowakei Prospekte,  dreckige Jeanshose landeten im Müll. Andere Sachen in den Rucksack gestopft und noch diverse Tages- und Sportzeitungen aus Moldawien, Ukraine … in meine Jacke verstaut. Leider ist mir bei dieser Umpackaktion eine Cadca Tasse zu Bruch gegangen. Die zweite Tasse ist mir dann am nächsten Tag in meiner Wohnung zu Bruch gegangen. Cadca ich komme wieder!!!

Die Mitarbeiterin am Schalter guckte zwar etwas blöd, aber ich durfte einchecken. Im Abflugbereich habe ich dann wieder diverse Sachen in meine LONDON Tasche getan. Dass die gleiche Frau dann auch noch zur letzten Abfertigung am Ausgang zum Flughafenbus stand hatte ich nicht erwartet. Ich bin dann aber zu ihrem Kollegen rüber und war schnell weg. Der Flug nach Hahn verlief Ereignislos. Im Shuttle Bus nach Köln, saßen neben mir nur noch 2 Leute die in Koblenz ausstiegen. Die S-Bahn nach Düsseldorf war dann auch kein Problem mehr.

Um 01:30 war ich wieder zuhause in meiner Wohnung, einen Packen Briefe in meiner Hand, mit der Hoffnung dass dort nicht allzu viele Rechnungen dabei sind.

FAZIT: Die Reise war der absolute Wahnsinn. Moldawien ist ein traumhaft schönes Land, Krakau ist ebenso sehr schön. Bukarest ist dagegen total hässlich, wird mich aber wiedersehen. Cadca wird mich auch nicht das letzte mal gesehen haben, die Ukraine zu bereisen kann sehr anstrengend sein und nach Prag muss ich alleine nochmal fahren um dort Fußball zu gucken. Dazu habe ich mit Frank einen sehr netten Menschen kennengelernt. ENDE

 

Urlaubpreise

 

Rumänien:

Busticket 2 Fahrten                7 RON           =        1,61 Euro

1 Packung Taschentücher          0,50 RON    =        0,92 Euro

Kaffee Vienna im Cafe              4,50 RON    =        1,04 Euro

Busticket Bucuresti – Chisinau    65 RON      =        14,95 Euro

 

Moldawien:

Latte Macciato bei Mc Donalds 18 MDL       =        1,22 Euro

Trolleybusticket in Chisinau     1 MDL           =        0,07 Euro

Flasche Wasser                       8 MDL           =        0,54 Euro

Pork Kebab im Imbiß                28 MDL         =        1,89 Euro

Zugticket Chisinau – Vinnica     438,80 MDL =       29,65 Euro

 

Ukraine:

Busfahrt in Vinnica                   1 UAH         =        0,09 Euro

LONDON Tasche                     12 UAH       =        1,11 Euro

Tee im Zug gekauft                 3 UAH         =        0,28 Euro

10 Minuten Internet                2 UAH         =        0,19 Euro

Mc Donalds Menue                    41 UAH       =        3,80 Euro

Zugticket Lwiw – Krakow          430 UAH     =        40,00 Euro

Tee + 2 Gebäckteile im Bahnhof Lwiw 10,50 UAH =  0,98 Euro

 

Polen:

Pizza + Bier                              29 PLN        =        6,22 Euro

Cafe Latte im Cafe                   10 PLN        =        2,15 Euro

Dose Cola im Supermarkt        3 PLN          =        0,64 Euro

Zug Krakow – Kattowice           18 PLN        =        3,86 Euro

Zug Kattowice – Ostrava         62,04 PLN   =        13,31 Euro

 

Slowakei:

Cadca Tasse                             5,61 Euro

Automatenkaffee                     0,25 Euro

Sportzeitung                             0,50 Euro

EZ Hotel Lipa                           13,00 Euro

Frühstück Hotel Lipa                  3,36 Euro

Zugticket Cadca – Zilina              1,81 Euro

Zugticket Zilina –Praha              26,00 Euro

 

Tschechien:

 

Staropram im Sportcafe         24 CZK        =        0,88 Euro

Café Vienna Straßencafe         95 CZK        =        3,47 Euro

3 Deko-Ostereier                     170 CZK      =        6,20 Euro

Mittag im U-Fleki                      297 CZK      =        10,84 Euro

Schließfach im Bahnhof              60 CZK        =        2,19 Euro

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